[…] Auf der Wiese warteten die zwei Täubchen bereits auf ihren Fluggast. Sie
ließen ihn wählen, auf welchem Rücken er Platz nehmen wollte, und er
entschied sich für das Weibchen, weil er sie für die Ruhigere hielt. Geduldig
senkte sie ihr Köpfchen und gurrte sanft, während Emil das Grasseil um
ihren schlanken Hals legte und in ihrem Nacken Platz nahm. Er stellte sein
Reisegepäck zwischen die Beine und hoffte, dass er es nicht verlieren würde.
Er war bereit. Mit klopfendem Herzen und feuchten Pfoten gab er das Zeichen
zum Aufbruch.
Die zwei Vögel begannen fast zeitgleich mit ihren Flügeln zu schlagen,
ruckartig erhoben sie sich in die Höhe. Beim Aufstieg verlor Emil fast das
Gleichgewicht. Er wurde nach hinten gerissen und war dankbar für seinen
Strick, an dem er sich festhalten konnte. Es war ein unruhiger Flug und kein
Dahingleiten, wie die Maus es sich erhofft hatte. Das ständige Flügelschlagen
ließ die Muskeln im Nacken unter dem Gefieder tanzen, und Emil wurde
kräftig durchgeschüttelt. Nach kurzer Flugdauer rutschte der Proviantbeutel
aus seiner Position, hüpfte noch einige Male im Gleichklang des Flügelschlagens
auf und ab und fiel anschließend lautlos in die Tiefe.[…]